1. Experience: London 2002
Freitag 14 Juni: "Auf nach London!", nach dem Motto machte
ich mich auf, um gegen SONY für Michael in London zu demonstrieren.
Und deshalb fuhr ich mit dem Angelbus dorthin.
Samstag 15 Juni: Um Punkt 5:30 Uhr war ich schon wieder wach und hatte
ein flaues Gefühl im Bauch... ich weiß nicht, aber irgendwie
hatte ich das Gefühl, dass dieser Tag mein Leben umkrempeln würde.
Ich hatte mir vorgenommen, mich um Punkt 7:00 Uhr für Michael
fertig zu machen. Fragt mich nicht warum ausgerechnet 7:00, aber ich
hatte einfach diese Eingebung. Also um Punkt 7:00 in Busklo getigert,
umgezogen, gekämmt und Zähne geputzt (soweit das überhaupt
möglich war, weil das Wasser plötzlich weg war!). Christoph
gab mir dann noch die berühmten MJ-Pflaster, die später
noch wichtig werden sollten.
Das sind die Pflaster, die Michael angefasst hat, als er mich gerettet
hat.
Nun waren wir in London. Nach einem miserablen, wirklich ungenießbaren
Frühstück im Mc Donald's
(hier ein kleiner Tipp, Engländer: Ihr sollt die Burger aus dem
Fett nehmen und dann einpacken, nicht umgekehrt! *g*, wie das Ganze
aussieht könnt ihr auf dem Bild links sehen) ging's auf zur MJ-Demo
vor dem Sony Center. Nach ein paar anstrengenden Stunden hieß
es dann: „Michael kommt!“. Aber das war doch schier unglaublich,
weil Michael so etwas noch nie gemacht hatte. Aber dann sah man plötzlich
einen roten Sightseeing Bus, der die Strasse herunter gefahren kam:
Da sollte MJ drauf sein? Schnell war der Bus umstellt, so etwas hatte
London seit den Beatles nicht mehr erlebt und Michael war endlich
zu sehen! Er shakte ja sooo genial zu seinem Lieblingsslogan „Sony
sucks!" Alle wollten ihre Banner zu MJ hochwerfen (ich natürlich
auch) und als Michael dann über das Busgeländer kletterte,
um ein paar einzusammeln, ergriff ich die Gelegenheit beim Schopfe
und dachte mir: „Jetzt oder nie!" Schnell sprang ich auf
eines der Absperrhütchen, um meinen Banner auf den Bus zu werfen
(was mir dann auch gelang), als plötzlich irgendein irrer Fan
mich schubste. Es war sowieso schon schwer genug, das Gleichgewicht
auf diesem Teil zu halten, aber jetzt war es unmöglich! Ich schwankte
und schwankte und flog schließlich nach vorne und dachte: „Gleich
knutschst du die Buswand!“. BUT THEN THERE WAS AN ANGEL!!! Als
ich gerade am Fallen war, fing mich eine Hand und die schmerzhafte
Begegnung mit der Buswand blieb aus. Ich dachte nur: „Egal wer
mich da gerettet hat, ich liebe dich!“ Ich schaute erst einmal
nach oben, um festzustellen, wer mich da überhaupt gefangen hatte
und schaute in die wohl schönsten Augen der Welt.
Es war Angel Michael, der eigentlich einen Banner holen wollte und
jetzt mich in der Hand hatte. Er schaute mich an und ich sah ihn an
und für eine Sekunde vergaß ich das ganze Umfeld, und es
war für mich Totenstille. Ich hatte mir geschworen, wenn ich
Michael treffen sollte, ihm irgendetwas zu sagen, aber ich brachte
nicht einmal ein „I love you“ heraus. Dann ließ
er mich runter und ich landete auf meinem aller Wertesten, was zu
meiner Verwunderung überhaupt nicht weh tat. Da saß ich
nun und hielt zum ersten Mal in meinem Leben den Mund - und wer mich
kennt, weiß, dass ich immer etwas zu reden habe! Ich habe von
mir erwartet, dass ich, wenn ich Michael treffen sollte, entweder
einen Schrei- oder Heulkrampf bekommen würde oder "speechless"
sein würde, aber dass alles drei hintereinander passiert, hätte
ich nie erwartet. Nun begriff ich erst, was mir passiert war und die
Sprachlosigkeit verwandelte sich in einen Heulkrampf. Ich heulte wie
ein Schlosshund.
Als ich mich wieder gefangen hatte, ging's zur "Killer Thriller
Party". Nach Michaels bewegender Rede, in der er endlich Klartext
sprach, ging's dann vor MJ's Hotel, wo der gnädige Herr erst
einmal für ein paar Stunden verschwand (mit uns Fans kann man’s
ja machen). Als wir dann so vorm Hotel saßen und auf ihn warteten,
kratzte ich mich an der Nase und stellte fest, dass die Hand, mit
der ich von MJ gerettet wurde, anders roch als die andere. Keine Frage:
Es war MJ's Lotion! Alle wollten daran riechen, was dann auch jeder
durfte. Muss recht lustig ausgesehen haben. Ich gab dann die Pflaster
in ein Plastiktütchen, damit der Duft nicht verflog und dieses
Tütchen hängt bis heute bei mir an der Wand.
2. Experience: Berlin 2002
Michael rocks Berlin oder wie man sich Frostbeulen holt!
Mittwoch 20. November 0:33 Uhr! "Auf nach Berlin!", nachdem
ich den ganzen Dienstag Bilder im TV von MJ's Ankunft in Berlin gesehen
hatte, gab's für mich kein Halten mehr. So nah könnte ich
Michael in nächster Zeit wohl nicht mehr sein. Diese Chance musste
ich einfach nutzen - Schule hin oder her. Mit mir wäre während
MJ's Aufenthalt in Deutschland sowieso nichts anzufangen gewesen,
wenn ich zu Hause geblieben wäre. Es hieß also "Schule
schwänzen". Um Punkt 0:33Uhr fuhr ich mit dem Zug von Freiburg
aus los. Im Gepäck 200€. Ich hatte zuvor im Internet noch
nachgeschaut, was mich denn die Zugfahrt kosten würde - 112€
stand dort (darauf werde ich mich in Zukunft nicht mehr verlassen).
Ich erfuhr dann vom Schaffner, dass das falsch sein müsse und
mich das Ganze 144€ kostet. Na prima. Und wovon soll ich 3 Tage
lang in Berlin leben? Anscheinend hatten die zwei Frauen, die mit
mir im Abteil saßen, meine Unterhaltung mit dem Schaffner aufmerksam
verfolgt, denn sie gaben mir, nachdem ich ihnen erzählt hatte,
dass ich in Berlin wohl pleite ankommen werde, einen Beutel mit Mandarinen.
Das nenn' ich mal sozial! Um halb zwei war ich dann in Karlsruhe und
musste feststellen, dass der Anschlusszug erst in 2 Stunden fährt.
Ich verzog mich also in einen beheizten Wartesaal. "Jetzt nur
nicht einschlafen!", dachte ich mir. Doch zwei Stunden können
zur Ewigkeit werden, wenn man nichts zu tun hat und völlig übermüdet
ist.
Schließlich war aber auch diese Zeit vorbei und ich stieg in
den ICE. "Jetzt kann ich ja noch ein paar Stunden pennen - bis
Berlin sind's ja noch 5 Stunden", dachte ich mir, doch da hatte
ich nicht mit dem Bundesgrenzschutz gerechnet. Ich war endlich am
wegpennen, als ein Mann in grüner Uniform vor mir stand:
Beamter: "Guten Morgen, Bundesgrenzschutz!"
(ich guck nur)
"Bist du nicht etwas zu jung, um durch die Weltgeschichte
zu reisen?", fragte er mich.
"Na ja, ich besuche meine Tante in Berlin..." ,murmelte
ich.
"Wie alt bist du denn, und sag mal, habt ihr nicht Schule?"
"Äh, nein, heute ist so ne Lehrerkonferenz, morgen machen
sie dann 'nen Ausflug und den Freitag schenken sie uns. Und ich bin
15!" (Dass mir das noch eingefallen ist, war das reinste Wunder,
weil ich, wie gesagt, völlig übermüdet war)
"15? Du bist ja nicht mal 13!"
(Ich zog meinen Pass aus der Tasche und gab ihn ihm + Einverständniserklärung
meiner Mutter)
"Kannst du mir grad mal die Telefonnummer von zu Hause geben?
Ich überprüfe das kurz!"
Nachdem er dann zu Hause angerufen und sich überzeugt hatte,
dass ich auch nicht ausgebüxt bin, durfte ich weiterfahren. Ich
konnte natürlich nach dieser Aufregung nicht mehr schlafen und
so kam ich dann recht verschlafen in Berlin (mit noch 56€) an
und war meiner Mutter sehr dankbar, dass sie mir warme Wintersachen
mitgegeben hatte. Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit Kristin,
Moni und Korni (wenn die einer kennen sollte) frierend vorm Hotel
Adlon. Dass Berlin im Winter kalt ist, wusste ich ja, aber sooo kalt?
Nein, darauf war ich nun wirklich nicht vorbereitet. Um ca. 1 Uhr
nachts, war dann der Tag für mich vorbei und ich kam endlich
(nach über 40 Stunden ohne Schlaf) zum Schlafen. (Kristin hatte
für uns ein günstiges Zimmer in einer Pension gebucht -
22€ pro Nacht) *razepüüü*
Donnerstag, 21. November - Bambi Tag:
Um 9:30 standen wir vier schon wieder vorm Adlon. Bis ca. 18:00 Uhr
tat sich nichts, außer, dass Frauke Ludowig (in Fankreisen "Frauke
Lüg-doch-nicht" genannt) ankam und von uns Fans aufs heftigste
angegriffen wurde. (Es sollte sich dann herausstellen, dass sie nach
dieser Aktion geradezu in MJ verliebt war)
Als wir vorm Adlon schon halb festgefroren waren, kamen fünf
Bodyguards heraus und verteilten mit den Worten "This is a present
of the King Of Pop!", Pizzen. Michael zeigte mal wieder sein
Herz für Fans und wir bedankten uns natürlich artig mit
einem "Thank you, Michael!" bei ihm. Die Bambis verfolgten
Kristin und ich am "heimischen" TV in der Pension. Danach
rasten wir mit 'nem Taxi zurück zum Adlon. Und da stand Michael
am Hotelfenster - stolz wie Oskar sein Bambi raushaltend. Er
bastelte dann noch einen Papierflieger, den er signierte und anschließend
herauswarf. Sofort rannten Dutzende von Fans hinterher in Richtung
Wiese. Doch der Papierflieger machte einen Bogen und flog an einem
Polizeiauto vorbei (wo ich stand; ich fühlte mich da irgendwie
sicher). Als ich ihn sah, dachte ich mir nur eins:"Drauf!!!"
Ich sprang und landete auf ihm. Leider hatten auch noch andere diese
glorreiche Idee und so landete ein Fan nach dem anderen auf mir und
die Schlägerei ging los. Schließlich gewann diejenige,
die unten lag den Kampf - ich! Und so hatte ich ein wunderschönes
Souvenir in der Tasche.
Freitag, 22. November - back to Freiburg:
Kristin lieh mir noch 25€, damit ich mir noch was zu Essen kaufen
und das Zimmer in der Pension bezahlen konnte. Und dann fuhr ich mit
Korni, Moni und Kristin nach weiteren Stunden warten vorm Adlon zurück
nach Bayreuth. Dort holten mich dann meine Eltern Samstag früh
ab. |
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